Bernd

Liebe Viola,
Weihnachten ohne ein Gedicht?
Never!

Weihnachtsabend, heilige Nacht,
Voll Ungeduld den Tag verbracht,
Wartend aufs Christkind,
Wie wohl ein jeder,
Endlich erscheint es –
Gestiefelt – und in Leder.

Silberne Nieten im Lichterglanz funkeln,
Was jetzt bald geschieht, liegt für mich noch im Dunkeln.
Die Zeit zur Bescherung ist wie im Fluge vergangen,
Hab gar nicht so lang in den Ketten gehangen.

Im Traum schau ich in geschmückte Stuben,
Sehe auf lüsterne Mädchen und Buben,
Und überall an den Stiefelspitzen
Seh ich gehorsame Sklaven sitzen.

Sie tritt auf mich zu, mein Traum ist vorbei,
Ich bin zwar gefesselt, doch ich fühle mich frei.
Sie schaut mich an, in den Händen die Rute,
nun wird mir ein wenig mulmig zumute.

„Warst Du auch brav?“, wozu diese Frage,
Sie weiß doch genau, wie gern ich´s ertrage.
Erst zischt´s, dann klatscht´s, dann kommt der Schmerz,
In diesem Moment gehört ihr mein Herz.

Ein warmes Licht von strahlenden Kerzen,
das heiße Wachs tropft, auch hier dann die Schmerzen. –
Was uns gefällt, das wissen wir beide,
Sie ist die Herrin – und ich leide.

Nicht nur zu Weihnachten funkeln die Sterne,
So, wie sie es mag, verwöhn ich sie gerne.
Mit strengem Blick zeigt sie ihre Macht,
Ich lächle selig, es ist heilige Nacht.

Besinnliche Feiertage wünsche ich Ihnen!

Bernd dgM

Sonja Schmidtfirst